
Die älteste Darstellung 1835
Ferdinand Georg Waldmüller (1797 – 1865) gilt als einer der großen Maler der Biedermeierzeit.
Im August 1835 weilte der Maler im Salzkammergut und besuchte auch die Gegend um den Fuschlsee. Auf dem sogenannten »Spitzkramerbichl« (ein Hügel, heute nahe dem Kreisverkehr Baderluck oberhalb der Seestraße), wurde ihm eine derart wunderbare Aussicht auf den Fuschlsee und die dahinterliegenden Berge geboten, dass er diesen Blick auf einem Ölbild festhielt.
Im Vordergrund links sieht man das »Moor« an der Westseite des Sees und – nicht mehr fertig ausgemalt – das Bauernhaus »Strumeck«. Das Gemälde befindet sich heute in der Sammlung der Fürsten von Liechtenstein auf Schloss Vaduz. Die Gemeinde Hof hat ein Farbfoto des Gemäldes erworben.

Das Gemälde »Der Fuschlsee mit dem Schafberg«, Ferdinand Georg Waldmüller – 1835, Größe 54 x 28 cm, Öl auf Karton.
Das Bild zeigt den See und von links den Feldberg, einen kleinen Teil der Schober-Südseite, den Plainberg (auch Eibenseekopf genannt), den Schafberg, den Ellmaustein über dem Ort Fuschl am See und rechts im Hintergrund das Katergebirge mit der Katrin bei Bad Ischl. Zwischen Ellmaustein und Katrin ist in der Ferne noch der Sandling, nördlich des Pötschenpasses gelegen, zu erkennen.
Ferdinand Georg Waldmüller verewigte den Blick vom »Spitzkramerbichl« auf den Fuschlsee
Spitzkramerhaus
Der Name bezeichnete das Verlagshaus, wo vom 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in Heimarbeit Schlingen- und Spitzenklöppelei betrieben wurde. Der »Baderluk-Spitzkrämer« (Verleger) beschäftigte bis zu 15 Klöpplerinnen, die zu Hause das vom Verleger beschaffte Material zu Schlingen und Spitzen verarbeiteten. Der Verleger vertrieb dann die erzeugte Ware auf den Märkten im In- und Ausland. Klöppeln war eine wichtige zusätzliche Erwerbsarbeit vorwiegend für Frauen, aber auch für Männer, wie z. B. für begabte Taglöhner oder Holzknechte.
Schlingen- und Spitzenklöppelei in Hof: Verlagshaus Spitzkramerhaus
Auf dem Bild vom Spitzkramerhaus sieht man den Beginn der heutigen Seestraße, die damals noch die Hauptstraße nach Fuschl am See war und direkt unter dem »Strumecker« Bauernhaus vorbeiführte. Der oberste Teil der heutigen Seestraße, abzweigend vom Kreisverkehr Baderluck, ist noch ein Stück dieser 1848 angelegten ehemaligen Hauptstraße.

Spitzkramerhaus um ca. 1950
Verwendete Quellen und Literatur:
Gschwandtner, Martin: »Hofgeschichten«, 3. Aufl. München, Norderstedt 2018.